Abenteuer Indien

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Montag, 7. Januar 2013

Kipling Camp, oder von der Kunst, keine Tiger zu sehen

wer meint, Tiger verstehen nichts von Prozentrechnung, hat sich deutlich getäuscht. Bei jeder dritten Safari werden Tiger im Park gesichtet. Darum haben wir 6 Safaris gebucht-damit wir garantiert zwei mal Tiger sehen. Soweit der Plan.

Probleme kann es dann eigentlich nur zweierlei geben.
Erstens-wenn direkt vor unserem Urlaub eine Reisegruppe munterer Briten leider nur Zeit für 3 Safaris hat...und auf allen dreien Tiger sieht, inkllusive einem männlichen Exemplar, der dem Jeep fast auf die Haube gesprungen ist, was eigentlich sogar doppelt zählt. Wenn also die 3 Safaris der Briten und unsere 6 zusammen 9 ergeben, sieht man normalerweise 3 mal Tiger. Stimmte dann auch: Britanien 3-Deutschland 0. Statistiken lügen nicht.
Problem Nummer zwei gibts, wenn der Campmanager Charles mit an Bord ist. Charles hat in den letzten 12 Safaris und gefühlten 2 Jahren keine Tiger mehr gesehen. Das erzählt er uns natürlich erst, nachdem wir unsere Tour beendet hatten, angeblich, um uns zu trösten.

Warum Charles (ein Brite-natürlich) nicht einfach bei seinen Landsleuten mitgefahren ist, wird sein Geheimnis bleiben, ich werde hier mal keine dunklen Verschwörungstheorien zur EU Krise aufstellen und wünsche Charles auf seinem weiteren Lebensweg, bei dem wir hoffentlich keine gemeinsamen Safaris mehr fahren werden Alles Gute!

Charles auf dem Weg zur Superserie...
Wir sind ja aber flexibel und dem Wesen nach sowieso eher fröhliche Zeitgenossen und es ist ja nicht so, dass wir nichts gesehen hätten-alle möglichen Tigerarten haben wir gesehen-nur eben keine gestreiften. Wer's nicht glaubt, hier die Beweise....
Das beste Bild des Bengaltigers: er  befindet sich ca.5m hinterm 2. Baum von rechts. Perfekte Tarnung!

Nachwuchshorntiger mit Mutti

Schwarzer Horntiger -Pappi

Flugtiger (oben rechts im Baum)


Languren bei der Suche nach dem Laustiger

Wer hat den Tiger zuerst nicht gesehen?
Das unsere Safaris und der Jahreswechsel trotzdem ein tolles Erlebnis waren, verdanken wir vor allem den Kipling Camp und Tara. Das Camp wurde vor über 20 Jahren durch die Familie Wright aufgebaut. Belinda, die Tochter der Wrights ist quasi mit den Tigern im Camp aufgewachsen. Der Profit, der mit den Einnahmen aus dem Camp erzielt wird, wird fast 1:1 in Projekte zum Schutz der Tiger investiert-das ist vor allem Lobbyarbeit auf den höchsten politischen Ebenen auf der einen Seite, auf der anderen Seite viel Tagesarbeit, um in den vielen indischen Dörfern die Akzeptanz und die Mehrwerte von lebenden Tigern in der nächsten Umgebung zu erhöhen-und das alles kostet Geld. 
Rüsseltiger Tara mit Mahout beim Spielen
Und Tara - der "Camp-Elefant" stellt für Familien sicher, dass der Urlaub auf jeden Fall ein Erfolg wird, oder wo sonst hat man die Möglichkeit nicht nur im Urlaub um 5 Uhr aufzustehen, mit den Elefanten zu reiten, sondern auch zu baden und mal richtig abzuschrubben? Wo sonst schleicht nachts ein Leopard ums Camp zur Wasserstelle, und wir hätten ihn fast! erwischt.

Wenn dann noch mit viel Liebe eine kleine persönliche Silvesterfeier organisiert wird, bei dem ein echter Maharadscha mit seiner Maharani, seinem Sohn und einem Stammbaum von über 100 (!) Generationen mitfeiert ist man nicht soooo traurig, keinem Tiger direkt ins Auge geblickt zu haben. 
Silvester Tigerparty
Müssen wir eben nochmal wiederkommen. Und aufpassen, dass, Charles nicht mit in den Jeep steigt und vor uns keine Briten unsere Wahrscheinlichkeiten aufbrauchen. 
Genau-auf Wiedersehen, beim nächsten Mal mit Tigern, bitte!


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