Abenteuer Indien

Begleitet uns auf unserem kleinen Indien Abenteuer. Seht was wir sehen; fühlt, was wir fühlen; lacht, über was wir lachen. Schön das ihr dabei seid!

Sonntag, 20. Januar 2013

Boa Goa

In Indien ist es heiss-im Sommer. Sehr sehr heiss. Im Winter ist es kalt. Sehr kalt-vor allem wegen der nicht vorhandenen Heizungen. Im Monsun ist es nass. Sehr nass. Und in Goa ist es schön. Sehr schön-das ganze Jahr über, aber ganz besonders, wenn es überall sonst kalt ist.
 Das wussten auch schon die Portugiesen, die in Zeiten, als Portugal mehr war also nur unser Lieblingsgegner bei Fussballturnieren, in den Weltmeeren herumgesegelt sind, um das Ansehen des Christentums zu mehren und bei der Gelegenheit sich auch kräftig die Taschen mit Gold oder ähnlichen Werten zu füllen.
Anders als sein anderer Kumpel von der iberischen Halbinsel, der ja leider in die falsche Richtung gesegelt ist um Indien zu finden und bei der Gelegenheit entdeckt hat, dass andere Länder auch hübsche Inseln haben ist Vasco del Garma in Goa gelandet, hat die portugisische Fahne in den Sand gesteckt und Goa war entdeckt.
Goa entdeckt!

Also Herr Garma dann auch noch rausfand, dass der indische Ozean ungefähr doppelt so warm ist wie der Atlantik an seiner geliebten Algarveküste ist er gleich mal dageblieben, hat den Indern das Christentum 2.0 verbreitet und einige hübsche Kirchen gebaut. Goa ist seitdem die größte christliche Enklave in Indien und gleichzeitig eine der attraktivsten Aussteigerecken für Künstler, Millionäre oder Lebenssinn Suchende.

Wir sind ja eigentlich nur zum aufwärmen und ausschlafen gekommen. Die gute Nachricht dabei: wir haben in Goa genauso viele Tiger gesehen wie im Nationalpark! Also vermutlich verzichten wir beim nächsten Mal auf die Safaris und gehen direkt zum gemütlichen Teil über. Lufttemperatur 34 Grad, Wasser 28 Grad. Aktivitätenindex 1 von 10. Unser Hotel war so 5-10 Laufminuten vom Strand entfernt. Das kennen wir ja auch alles von meiner Heimatinsel: Morgens irgendwie aufstehen, Strandsachen packen, auf zum Strand und um 17 Uhr wieder zurück. Sonnenbrände abkühlen, Abendessen und ins Bett fallen wie ein Schwerarbeiter.
 Die kulturellen Highlights in Goa hebt man sich für schlechtes Wetter auf. Schlechtes Wetter gab's keins-also auch keine kulturellen Highlights für uns. Dafür gabs dann etwas "Kunst am Strand"

Kunst am Strandbau
Unser Bewegungsradius innerhalb der 5 Tage waren ca.500m+Strandspaziergänge-ein Auto haben wir auf Goa nur für die Anreise und Abreise zum Flughafen genutzt. Der Strand in Goa ist ein Traum. Kaum verschmutzt, nicht überlaufen, weder von Touristen noch Souvenierverkäufern oder Bettlern und auch der "Wassersport" (Speedski, Bananenfahren oder Paragliding) war übersichtlich oder sehr weit entfernt draussen im Meer. Die Verkäufer, die es am Strand gab, waren unaufdringlich und zum Teil sogar nützlich-wir konnten unseren DVD Vorrat um 25 brandaktuelle Filme fast garantiert raubkopiefrei für ein paar Rupien ergänzen und Aleida brauchte sowieso dringend eine neue Sonnenbrille.
 Am Strand reihten sich die Shacks-das sind die Saisonhütten für kleine Imbisse-zu jedem Shack gehören eine handvoll Liegen mit oder ohne Palmenschirm. Wir hatten "unser" Shack mit unserem Hauptquartier schnell gefunden und unsere Vermieterin verteidigte heldenhaft unsere Liege während unserer Zeit auf Goa gegen russische oder dänische Invasoren.
"Unsers"
Der Sand ist in Goa ist etwas grobkörniger und dunkler als der Nordseestrandsand aber steinfrei. Durch das größere Gewicht des Sandes gibt es auch bei heftigen Wind keine Strandpanade, daher kommt man mit einfachen Liegen gut aus und braucht keine Strandkörbe oder Zelte zum Schutz.
Der Tidenhub (Ebbe und Flut Hoch/Tief) sind vielleicht 1-2m, also fast wie an der Ostsee. Aber mit der Flut kommen auch starke Winde und damit starke Wellen und Strömungen-bei uns war das immer nachmitttags.


Beach Patrol
Da wirds dann ja für mich als alten Rettungsschwimmer interessant. Während der Saison (November-April) ist der Strand durch eine Armada von indischen Baywatchern geschützt. Das ist auch dringend notwendig-die meisten Inder, die das erste Mal in ihrem Leben Urlaub machen, können nicht schwimmen, rennen in die tollen Wellen, werden von der Unterströmung abgesogen und das wars dann. 70% aller Badeunfälle in Goa haben genau diese Ursache, die restlichen 30 Prozent werden durch osteuropäische Urlauber nachts verursacht, die alkoholbedingt temporär die Orientierung oder ihr Schwimmvermögen eingebüßt haben. Insgesamt gibt es an der gesamten Küste ca.15 Rettungen pro Tag und 1-2 Todesfälle durch ertrinken.
8 Stunden/Tag Baywatch für 150 EUR/Monat

Die Rettungsschwimmer sind ganz gut ausgestattet mit kleinen Styroporschienen als Rettungsringen und vor allem mit Trillerpfeifen (siehe auch=>deutscher Bademeister) gegen allzu mutige Schwimmexperimentatoren. Am Wellengürtel patroullieren die Rettungsschwimmer mit Jetski und Booten den Wellenstreifen und für die Landsicherung gibts auch ein paar Jeeps.

Für erfahrene und nüchterne Schwimmer wie uns, ist aber das Baden in solchen Wellen einfach nur ein Riesengenuss.
Frederik beim Abflug

Neujahrsschwimmen im Meer? Kein Problem!

Angesichts unserer gemeldeten Haus Innentemperaturen in Delhi (13 Grad) wollten wir uns dann eigentlich kollektiv für 3-4 Wochen krank melden und eine Familienkur in Goa beantragen. Aber mal wieder hat das deutsche Pflichtgefühl gesiegt und wir waren pünktlich zum Schulbeginn wieder in unserem Iglu.
Wirklich zurück?

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