Abenteuer Indien

Begleitet uns auf unserem kleinen Indien Abenteuer. Seht was wir sehen; fühlt, was wir fühlen; lacht, über was wir lachen. Schön das ihr dabei seid!

Dienstag, 25. Dezember 2012

Hier brennt der Baum...


St.Nikolaus hoch zu Elefant.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt....und nicht nur das.
Wir haben erfolgreich die Adventszeit, den Heiligen Abend und den Weltuntergang in Indien überlebt.

Weltuntergang in Delhi am 21.12.2012
Der Dezember ist dieses Jahr für uns ein wirklich spannender Monat (gewesen). Und Delhi hat es mal wieder in die Tagesthemen geschafft, eigentlich sogar zweimal. Die letzte große Nachricht war ja der Smog im Oktober/November-jetzt zieht auch wieder Rauch durch Delhis Straßen, aber leider eher durch relativ heftige Unruhen. Auslöser war eine selbst für indische Verhältnisse extrem brutale Vergewaltigung einer Studentin und Ihres Freundes in einem privaten Bus durch 8 Passagiere inclusive dem Busfahrer. Die Proteste richten sich gegen die Regierung, die (frauenverachtende) Gesellschaft, das pomadige Rechtssystem und und eigentlich alles, wogegen sich protestieren lässt. Die Regierung sieht dem Treiben ohnmächtig zu und versucht sich in Schadensbegrenzung, dh.es werden schnellere Verfahren versprochen, einige Politiker erklären sich solidarisch mit den Demonstranten, was einfach ist, weil die Forderungen sehr unspezifisch sind und um die Demonstrationen nicht ausufern zu lassen, werden die zentralen U-Bahnstationen gesperrt.

Normalerweise werden ja in den Medien alle Beteiligten -Opfer und Täter-mit Adressdaten, vollem Namen erwähnt. Tatsächlich werden in diesem Fall zumindest die Opfer mit etwas Privacy geschützt. Die Täter allerdings sehen sich jetzt einer drohenden Lynchjustiz ausgesetzt-nicht wenige fordern die Todesstrafe für Vergewaltiger (Lebenslang ist die aktuelle Höchststrafe). "Passend" dazu hat gerade ein Gesichtssäureattentatsopfer bei "Wer wird Millionär" die Million abgeräumt-ebenfalls eine lebende Ikone für das zum Teil mittelalterliche Rollenverständnis in Indien. Die arme Frau hatte einen Stalker abgewiesen und wurde dann nachts im Schlafzimmer mit Säure überschüttet-die Täter wurden auf Bewährung freigelassen. Alles wenig erfreulich-und irgendwie wartet man auf eine indische Alice Schwarzer-vielleicht bringt ja die jetzige Protestbewegung eine charismatische Person hervor, die dann wirklich etwas verändern kann. 
X-Mas Wichtel

Parallel dazu-und das ist schon wirklich paradox-versucht man hier als deutscher "sein" Weihnachten und die Vorweihnachtszeit so orginal wie möglich für die Familie zu organisieren. Dazu gehören Nikolaus, Weihnachtsmarkt, Tannenbaum und natürlich das Krippenspiel zu Heiligabend im deutschen Gottesdienst. 

Maria und Josef bestens gelaunt

Krippenspiel in Delhi
Alles fühlt sich komisch an, aber für die Kinder ist es toll und hilfreich. Genau das ist das zweite Thema in den Nachrichten gewesen-ein Bericht vom Deutschen Weihnachtsmarkt mit Glühwein, Waffeln und Spätzle und die Einladung vom deutschen Botschafter zum Nikolausfest, wo der Nikolaus echt indisch via Elefant aufs Gelände kommt.
Der Videobericht ist zu finden unter 
http://tagesschau.de/videoblog/dilli_dilli/indien-weihnachten100.html
Ein kritischer Kommentar dazu meint, der Bericht sagt nichts über Indien-aber es zeigt doch ganz gut, was Deutsche in der indischen Hauptstadt so treiben und für diejenigen, die ganz viel über Indien wissen wollen,  gibt es ja auch durchaus andere Berichte und Reportagen.
Wir haben also auch alles mitgemacht-und wir sind nicht wie ungefähr die Hälfte der Ausländer über Weihnachten aus Delhi geflüchtet.   

Mein Freund der fast echte Baum-Teil 1.


 
Mein Freund....Teil 2
Teil 3

Wir flüchten erst nach Weihnachten in einen Nationalpark mitten in Indien zum Tiger suchen und anschliessend noch ein paar Tage nach Goa zum aufwärmen. Die Zeit von Mitte Dezember bis Ende Januar ist die Zeit der kalten Füsse und Wolldecken hier, da es keine Heizungen in den Häusern gibt. Letzte Woche haben wir das Wasser aus dem Pool gelassen...da ist aber auch seit Wochen schon niemand mehr drin gewesen und wir haben das Wasser nur drin gelassen, damit der Poolboy noch ein paar Wochen länger einen Job hat. Der letzte Mutige in Wasser war Frederik, der nach einer Bahn schockgefrostet aufgegeben hat und danach erstmal 2 Stunden warm duschen musste.

Allen anderen Warm-und Kaltduschern wünsche ich auf diesem Wege ein paar besinnliche Tage, nicht zuviele gute Vorsätze, ausser vielleicht dem, uns in 2013 in Delhi oder sonstwo in Indien besuchen zu kommen. Bleibt gesund und fröhlich und bis nächstes Jahr!
Weihnachten am Ende der Welt

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