Abenteuer Indien

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Dienstag, 7. August 2012

Blackout

es ist ja immer bemerkenswert, wenn Indien in der deutschen Gazettenlandschaft auftaucht. In der langjährigen deutschen Nachrichten Hitliste stehen an erster Stelle Naturkatastrophen aller Art, der Kaschmirkonflikt mit Pakistan  und Attentate auf Politiker, Touristen oder Fahrräder, oder eine Kombination dieser Themen.
Bei den Gazetten mit erweitertem Medaillenspiegel findet Indien zusätzlich auch während der Olympischen Spiele normalerweise zwischen Platz 30 und 45 statt. (Bisher: 1 Silber, 2 Bronze-ausserdem den absolut letzten Platz beim Hockeyturnier-und Cricket ist nunmal leider nicht olympisch, wird aber eventuell zeitglich mit Bosseln und Klootschiessen demnächst ins Programm genommen, damit kleinere Nationalitäten wie Indien und Ostfriesland auch mal am Gold knabber können)
Eine Premiere waren die 2 großen Stromausfälle am 30.und 31.Juli. Also-Stromausfälle an sich sind hier ja nun wahrlich nichts besonderes, jeden Tag gibts davon so 10-15 kleinere, aber das mal einen ganzen Tag das halbe Land stromtechnisch lahmgelegt wird, schaffen selbst die Inder nicht so häufig.
Die Stromversorgung an sich ist eine der richtig, richtig großen Baustellen und ehrlicherweise ist das Thema auch nicht so trivial wie in Deutschland. Problem ist das nach wie vor enorme Wachstum im Energiebereich, pro Jahr wird mindestens 10-20% mehr Leistung benötigt. Hinzu kommen die wetterbedingten Schwankungen-wenn der Monsun nicht kommt, oder nicht die benötigten Niederschläge für die Landwirtschaft bringt und die Bauern ihre Wasserpumpen anschmeissen müssen und parallel die Klimaanlagen in den industrialisierten Bürobereichen Schwerstarbeit verrichten müssen, wird der Strom knapp.  In Indien sind diverse große Kraftwerke im Bau (inklusive einiger Nuklearanlagen) allerdings ist die gesamte Infrastruktur der Energieverteilung (die berühmte "letzte Meile") auch höchst anfällig für Störungen.

Nach dem ersten Blackout Tag waren die indischen Politiker noch geradezu euphorisch mit dem Problem umgegangen-das Netz war schon nach 10 Stunden wiederhergestellt, in 2003 in den USA (die älteren werden sich erinnern??) hat so ein Blackout 48 Stunden gedauert und die Amerikaner hätten sich damals von  indische Experten beraten lassen, um zukünftig solche Ausfälle zu vermeiden-leider hatten diese indischen Experten aber jetzt wohl gerade Urlaub oder so.
Nach dem zweiten Blackout Tag, als auch der Rest des Nordens sich dem Stromverzicht anschloss verzichteten die Politiker auf Erfolgsmeldungen und beschränkten sich auf die Bildung eines Arbeitskreises und eine Kabinettsumbildung.

Tatsache ist-der Generator im Haus erspart den Stromtechniker-darum ist auch in unserem Farmhaus unser 6 Zylinder "Notstromgenerator" regelmäßig aktiv
50KVA Motor (Diesel)


Und daher hätten wir den ersten Blackout Tag auch fast "verpasst"...-Erst als wir ausserplanmäßig am Abend nochmal die Dieselkanister vollmachen mussten war klar, dass es diesmal ein besonderer Tag war. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Indien, nachdem wir auch mal hier und da hingefahren sind, z.b. auf die Alb und in die Schweiz und vorher 11 Tage in die Ostalpen, wo wir feststellten, dass die Backwaren in Norditalien und in Slowenien wesentlich günstiger sind als bei uns in Bremen, habe ich natürlich sofort den blog angesehen. Mit Freude, dass euch das Unwetter in China nicht berührt hat. Hier in der Presse (Die Zeit) wurde berichtet, dass in Dehli z.Zt. extremer Wassermangel herrscht und dieses auch ein politisches Problem sei. Kannst Du dazu mal etwas aus Deiner Sicht sagen? Ach ja, es ist ja nicht Mareikes blog, aber ist es möglich, mal zu sagen wie es ihr so geht, auch im Job, falls das kein Betriebsgeheimnis ist.
    Ansonsten alles Liebe und weniger Hitze, fühlt Euch umarmt, Eure Bremer

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    1. Hi,
      Hitze ist jetzt im grünen Bereich um die 30 Grad, aber ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit (60-70%). Mareike geht es gut, es gibt aber einige Probleme in der Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche im Werk-insofern ist es ganz gut, das Mareike 2 Tage von Delhi aus arbeitet, und wir sind froh, das wir die Entscheidung getroffen haben nach Delhi zu gehen und nicht vor Ort. Wir werden aber bei Gelegenheit mal einen Blog zu Modipuram machen, natürlich ohne Betriebsgeheimnisse....

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