Abenteuer Indien

Begleitet uns auf unserem kleinen Indien Abenteuer. Seht was wir sehen; fühlt, was wir fühlen; lacht, über was wir lachen. Schön das ihr dabei seid!

Dienstag, 29. Mai 2012

Komfortzone

...den Mutigen gehört die Welt? Manche sagen es ist mutig, für eine Weile ins Ausland zu gehen-und dann auch noch nach Indien? Was ist daran mutig? Vielleicht ist es mutig, die eigenen Komfortzone zu verlassen, auch wenn man nicht dazu gezwungen wird. Die berühmte Komfortzone ist der stabile Zustand, den man eigentlich immer anstrebt-das subjektive Gefühl von Sicherheit in seinem Job, in der Familie, in der Nachbarschaft bei möglichst perfekter Gesundheit.Die Komfortzone hat aber immer auch den Geschmack von Stillstand, mangelnder Dynamik und Selbstzufriedenheit-darum ist es ganz gut, immer mal wieder die eigene Komfortzone zu verlassen und Neues auszuprobieren. Manchmal wird man durch Ereignisse von außen dazu gebracht und manchmal ist es auch der innere Antrieb, der helfen kann, Dinge zu verändern-mal ganz kleine Dinge, mal größere (Indien gehört dann mal eher zur zweiten Kategorie...).

In Delhi haben wir jetzt ein bisschen wieder Komfortzonen Status erreicht-von den Temparaturen mal abgesehen (45 Grad tagsüber, nachts nicht unter 32, die Klimaanlage läuft auf 30 Grad-und das ist nicht die Heiztemparatur:).
In den Schulen laufen die Abschlussveranstaltungen, die amerikanische Schule hat zum Abschluss anstelle von Bundesjugendspielen "Olympia nach griechischem Vorbild" organisiert. D.h.Bettlaken rausgeholt, die Kinder eingetogat und dann los.


 Frederiks Mannschaft war "Athen" und da man bekanntlich in Athen eher den geistigen als den sportlichen Herausforderungen trachtet, war das Mannschaftsergebnis auch eher durchschnittlich. Egal-den Kids hats gefallen.
 Die deutsche Schule hat im Rahmen eines Pfingstgottesdienstes alle verabschiedet, die im Sommer Delhi und Indien verlassen-die "Fluktuationsrate" beträgt so 25-30% pro Jahr. Auch wir "verlieren" schon ein paar bekannte Gesichter und merken, dass es so eine richtige Komfortzone während unseres Aufenthalts kaum geben wird. Im Gottesdienst hat Aleidas im Schulchor gesungen-für Aleida wird die Urlaubszeit mit nur wenig Freundinnen vor Ort in Delhi noch eine echte Herausforderung...aber unsere Urlaubsplanungen sind im vollen Gange und wir werden auch diese Zeit mutig ausfüllen.



...und da den Mutigen ja die Welt gehört, sind die Männer im Hause Winkelmann wieder vorgeprescht: ein Haarschnitt war fällig-während die Mareike und ich bereits in einem Einkaufszentrum zum waschen legen föhnen eingekehrt waren (das auch eigentlich nichts besonderes ist/war-darum auch bisher keine Blognotiz-einzige Überraschung dabei war die Nutzung von kaltem Wasser zum Haarewaschen, ansonsten alles wie dahoam) hat Frederik es gewagt und ist zum Strassenfriseur gegangen. Das sind am Strassenrand aufgebaute mobile Stände, meist in der Nähe eines Baumes wegen a) Schatten b)Spiegelannagelmöglichkeit. 
Salon Mandi Road (Ecke Band Road)

Freundlicherweise ist einer dieser mobilen Stände (mal wieder...) direkt vor unserer Tür, bzw.einmal kurz ums Eck. Einfach hinsetzen und los gehts. Grobe Verständigung bzgl.gewünschte Länge und los. Frederiks Schnitt war in ca.7 Minuten erledigt. Haare sind ab, Kopf ist noch dran, 100 Rupien (1,50 EUR) sind weg-fertig. Diese Straßenvariante gibt es übrigens auch für Zahnbehandlungen-aber sooo mutig sind wir dann vermutlich doch nicht....  
Schön stillhalten
Sommerschnitt erledigt

Dienstag, 22. Mai 2012

Mandi Road

Champs-Elysees in Paris, der Broadway und die 5th Avenue in New York oder der Ku'Damm in Berlin. Weltberühmte Straßen der Metropolen in aller Welt-manchmal braucht man aber nur mal kurz vor die eigene Tür zu gehen und das Leben blickt einem ins Gesicht.

Gestern nachmittag habe ich mich also mal 30 Minuten vor unsere Hofeinfahrt gestellt und geknippst, was da so passiert. Insofern ist dieser Post eine kleine Fotosammlung von Menschen und Maschinen, die uns hier für ein paar Sekunden über den Weg gelaufen sind. Auf gehts also-30min Mandi Road in Bildern.

Trecker mit Wassertank, Telefonnummer bei Bedarf auf dem Tank vermerkt

Kleines Moped


Mandi Road, Blick nach Süden

Mandi Road, Blick nach Norden

Fahrradtransport 1

Fahrradtransport 2

Vor unserer Einfahrt, Ochse bekommt unseren Grasschnitt als Futter

Transporter Mittelgroß

Arvin, unser Sicherheitsbeamter, tagsüber

Dreisitzer

Zweisitzer

Zweisitzer + Kleintransport

Heimweg

Zweisitzer-natürlich helmfrei

Normale Autos gibts auch....

...und TukTuks

sowie die etwas größeren Taxis (ohne Klima)

Transporter, 3 Rädrig

Öffentlicher Nahverkehr

Einsitzer

Minitransporter mit Helm

Wanderer

Kleintransporter, 3 Rädrig, nicht motorisiert

Kleintransporter 2 Rädrig, nicht motorisert

Anlieferung Lebensmittel, Auslieferung Grasschnitt für Ochse

Minitransporter 3-Rädrig, Motorisiert


Wassertransporter

3 Sitzer, Rückweg

Transporter, Mittlere Größe

Mädelsausflug

Jungensausflug (Mädels, andere Strassenseite)

Montag, 14. Mai 2012

Jäger und Sammler



Eine nicht ganz unberechtigte Frage dürfte sein-was treibt Olaf eigentlich so den ganzen Tag. Also neben der Bloggerei, dem Poolchemikalien&Farmhousemanagement und der Fütterung der inhäusigen Raubtiere. Zu was ich bisher NICHT gekommen bin ist Sport jeglicher Couleur, Musikmachen/hören oder kulturelle Veranstaltungen zu besuchen. Kommt alles noch-aber man muss ja Prioritäten setzten.
Zunächst ging es ja mal darum, den Nestbau zu betreiben und das Haus zu füllen. Innerhalb einer übersichtlichen Zeitspanne, ohne IKEA Support oder Inneneinrichter. Und selbst wenn es IKEA hier geben würde, ist ja die familiengestütze Entscheidung für Lampe x, y oder z. oder Bett a, b oder c nicht immer im Konsens abbildbar, sondern im Zweifel eine Entscheidung der gemäßigten Demokratur in der wir hier leben.

Hilfreich ist es, dass in Delhi gerade die Rückfahrtssaison begonnen hat, dh.Ausländer mit 2-4 Jahresverträgen (selten länger) bereiten ihre Rückfahrt vor und müssen Not-und oder Speditionsbudget gedrungen ihre Haushalte auflösen. Da viele Famillien hier sind, ist diese Hauptphase im Mai/Juni vor den großen Ferien. Das führt dann zur "Schnäppchenjagd" mit frühem Vogel/Wurm Muster, manchmal aber auch zu Auktionen im Haus oder Mund zu Mund Propaganda. Auf jeden Fall sind wir jetzt mit dem ersten großen Schwung fast durch-und also eine Gelegenheit, mal die bisherigen größeren Beutestücke zu präsentieren...
In einem der ersten Blogs habt Ihr Aleidas Notbett gesehen-hier die finale Version:
Aleidas Zimmer



Arbeitszimmer
Das Arbeitszimmer hat mittlerweile einen "Doppelsekretär"-Mareike und ich sitzen uns dann erstmals büroseitig gegenüber, was auch eine etwas neue Erfahrung ist. Ansonsten sieht meine Schreibtischhälfte schon fast wieder so aus, wie mein Schreibtisch immer aussieht, aber ohne die Stapel um mich rum fehlt mir einfach was.                              
Frederik's Drachenschrank ist einzwischen eingetroffen und auch er hat ein Bett (er war der Erste mit einem "richtigen"-darum hatte er in der Zeit dann auch regelmäßigen nächtlichen Besuch seiner Schwester).


Frederiks Bett

Einen echten Hingucker hat Frederik aber auch mit seinem Tigerstuhl.

Mareikes Highlight ist die Wunderlampe, die wir (wie sehr vieles) auf einer Farm gefunden haben, die professionell echtes Altes und Replikate in Handarbeit herstellen. Zum Vergleich- die Pflanze neben der Lampe ist ca.2 Meter40 hoch. Wir warten jetzt täglich, dass der Flaschengeist endlich rauskommt, aber wir haben noch nicht den richtigen Reibungspunkt gefunden. Auf jeden Fall hats der Geist in dem Riesending ziemlich bequem und kann sich eigentlich nicht beschweren.



Über unserem Esstisch (der noch nicht final ist) hängen 2 eher chinesisch orientierte bunte Lampen, mit originalem Rost auf den Eisenteilen-die müssen also echt alt sein.


                                               

Mein persönliches Lieblingsstück ist der Schrank aus Rajasthan meine allererste Errungenschaft  (vgl.auch den Transportblog dazu...). Vermutlich antik, mit wunderhübschen Malereien aus der indischen Mythologie und leicht abblätternden Farben. 

Rajasthan Schrank
 Einen echten "wow" Effekt hatten wir auch bei den insgesamt 3 Teilen aus der Punjab Region bei denen aus alten Kamelknochen die Intarsien gemacht werden.  


Teppiche haben wir auch schon 3 gekauft, allerdings einen Tag, bevor uns ein freundlicher Teppichexperte die Qualitätsunterschiede und Merkmale detailliert erklärt und gezeigt hat. Egal-etwas über den Teppich gezogen zu werden gehört zum Jagen und Sammeln halt auch mal dazu-und schön sind die Errungenschaften  trotzdem-und mit Teppichen sind wir auch noch nicht ganz durch-da  kommen sicher noch ein paar echte echte dazu. Für insgesamt 100 EUR habe ich dann noch 10 Pflanzen gekauft, die größte knappe 4m hoch, keine unter 1,50m. Bin gespannt, wie lange die sich halten, unser Housekeeper hat die aber schon unter seine Fittiche genommen, insofern sind sie vor meinem "grünen" Daumen erstmal sicher.
                                                           
  Und last but not least haben wir für unseren Sohn ein Piano ergattert-das sollte eigentlich gemietet werden, aber die Vermieterin gibt das Vermietgeschäft aus, und so haben wir jetzt zum Mietpreis ein Eigentum erworben-heute nachmittag kommt die Klavierstimmerin, und dann gehts im Haus auch mit der Musik richtig los.


Das waren jetzt mal ein paar Großteile, dazu kommen dann noch Vorhänge, Elektroteile/Fernseher, Mixer, Bücher (Mein erster Buchkauf in Indien wie versprochen: "Birds of the Indian Subcontinent". ) Der zweite Buchkauf war dann übrigens "Snakes in India". Aber das ist eine andere Geschichte....