Abenteuer Indien

Begleitet uns auf unserem kleinen Indien Abenteuer. Seht was wir sehen; fühlt, was wir fühlen; lacht, über was wir lachen. Schön das ihr dabei seid!

Montag, 22. Oktober 2012

Festivitäten


und damit meine ich jetzt mal nicht die Tatsache, das wir nächste Woche wieder Übernachtungsgäste haben. Ich meine damit auch nicht, dass Mareike in 14 Tagen Geburtstag hat und die Wunschliste noch etwas dünn aussieht. (Naja, wenn man alles hat-Gesundheit, eine Familie, die nicht schreiend davonläuft wenn man zur Tür reinkommt, ausreichende finanzielle Mittel, um die Banken zu füttern, denen das Haus gehört-dann braucht man ja auch nicht mehr allzuviel).

Nein-nach der Sommer-und der Monsunpause ist jetzt Tempelzeit angesagt. Zumindest bei den Indern. Ein schlauer Mensch hat mal gesagt, die Zahl der Inder ist vor allem deswegen so groß, weil schliesslich die Heerscharen an Göttern gehuldigt werden müssen. Würde sich das wie in Deutschland so im wesentlichen auf 2-3 Götter verteilen, hätten diese vermutlich zeitnah einen richtig fetten Burnout und müssten auf der Akropolis  in Kur gehen.
Insofern hat das schon sein Gutes, das hier jeder so seinen Spezialgott hat. Es gibt auch keine Ablasstechnische Einzugsermächtigung namens Kirchensteuer wie bei uns, sondern das Geld wird bitteschön direkt vor Ort abgeliefert-cash. Insofern sind die Tempelanlagen auch gut gefüllt in mancherlei Hinsicht.

Also am Mittwoch ist Dussehra, der Sieg des Guten über das Böse. (Gott Rama vs. Ravanna, Dortmund vs.Schalke, Hannover vs.Braunschweig, Juist vs. Norderney. Oder war's umgekehrt) und Dussehra ist der Höhepunkt bzw.Abschluss einer mehr oder weniger starken 10-tägigen Fastenzeit. In Realindien beschränkt sich das Fasten eher auf etwas weniger essen als normal und natürlich auf die Tempelgänge.

Sooo unterschiedlich ist das ja bei uns ehrlich gesagt ja auch nicht-wir haben Erntedankfest, die Allerheiligen, dann Advent, Weihnachten, Neujahr...und das Ganze dann so um Ostern und Pfingsten nocheinmal mit einer Fastenzeit vorneweg-und wenn man dann Indern unseren Hintergrund erzählt (Jungfrauengeburt, Kreuzigung, Heiliger Geist, ) merkt man erst, das wir bei uns auch schon ein paar echt hanebüchene Geschichten dabeihaben.

Im Rahmen dieser Feierlichkeiten gibt es auch diverse Melas, das sind kleine Verkaufs-und Informationsmessen für ein paar Tage, mit einem begleitenden Kulturprogramm. Wir hatten eine Einladung für eine Tanzvorführung von Jugendlichen in einer eher bengalischen Gemeinde. Klasse getanzt mit einem Mix aus Bollywood, Bauchtanz und Folklore. Da steckten jede Menge Wochenenden Tanzarbeit drin-wow.



WOW ist auch das Motto der ersten Klassenfahrt von Frederik. Es geht nach Norden in die Berge nach Rischikesh, eine traumhafte Umgebung mit Wildwasser, Bergen und hoffentlich vielen Erlebnissen, mit nur sehr wenigen Bären oder Tigern.

Und wo ich gerade bei gefährlichen Unternehmungen bin, bin ich auch schon mal wieder beim indischen Strassenverkehr. Und auch wieder bei einer kleinen Frage zum Bild.

Dieses Bild wurde aufgenommen:
a:bei einem indischen LKW Schrotthändler (Reifen sind noch zu verkaufen)
b:auf einer normalen Autobahn vor einer Mautstelle (LKW fährt)
c:LKW Crashtest (Querschnittsversuch, Nachherbild, Tester prüft Funktionen)
d:Indisches Wetten dass.... (Wette wurde verloren). Dafür musste der LKW umgebaut werden.

Antworten wieder gerne als Kommentar, verbunden mit einer Spende an den Hl.Christopherus.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Taifun


Bequemer Reisen mit Winkelmann Tours
Wenn in Japan hoher Besuch kommt oder sich angemeldet hat, sprechen Leute und Mitarbeiter oft vom "Taifun",den großen Wind, den sie erwarten.
Unser Wind hat sich seit heute nacht wieder gelegt-alle Besucher haben uns vollgepackt mit Eindrücken und einigen Souvenirs wieder verlassen und wir machen jetzt eine kleine Nachbetrachtung der letzten vier Wochen.

1 Monat Besuch von den Eltern bzw.Schwiegereltern-versucht mal selbst Euch die Situation vorzustellen, nachdem ihr seid x Jahren erfolgreich auf eigenen und selbstständigen Füßen steht. Wann habt ihr das letzte Mal mehr als 3-4 Nächte mit euren Geburts-und Wachstumshelfern unter einem Dach verbracht? Wären 4 Wochen mit Euren (Schwieger) Eltern (noch) vorstellbar?
Insofern eine echte Herausforderung-vor allem mental und in der Vorbereitung-In "Echt" hat dann alles wunderbar geklappt. Schön war es aber auf jeden Fall für die Kinder, die Oma und Opa 24 Stunden nonstop um sich herum hatten!  Gracy unsere Köchin war auf jeden Fall gut beschäftigt und es hat sich "gelohnt" diverse Schätze der indischen und kontinentalen Küche für 8 anstatt für 2-4 Personen zu kochen.

Nichts von Fremden annehmen!
Logistisch war es manchmal aufregend, den Schulalltag (American School, German School, Hindi School) mit den Besichtigungstouren zu verbinden-auf jeden Fall hab ich gelernt, Delhis logistische Möglichkeiten Metro, Tuk-Tuk, Auto und Taxi so zu kombinieren, dass keine Wartezeiten in der indischen Sonne spürbar waren.  Und hilfreich waren unsere Gäste ja auch noch-wir haben gemeinsam die Waschmaschine ausgewuchtet, Manfred und Johanna haben unermüdlich Fizzy (unsere kleine Hauskatze) draussen "ausgeführt" und beobachtet, wie sie die Welt um unser Farmhouse herum entdeckt. Und als am Sonntag entdeckt wurde, dass die Köchin und unser Houskeeper frei hatten, wurde sogar freiwillig gespült.

Geschafft-Taj Mahal by family

Johanna und Manfred haben die Schulen der Kinder in Aktion erlebt, sind in der Rikscha durch die engen Gassen Old Delhis gefahren und haben sich auch Mareikes Arbeitsplatz angeschaut. Wir waren auf einem Ball der amerikanischen Netzwerker, haben eine Stadtführung mit einem ehemaligen Strassenkind gemacht dessen Lebensgeschichte ab originalen Schauplätzen erlebt und natürlich auch das historische Delhi aus der Mogulzeit erkundet.
Gemeinsamer Höhepunkt unserer Zeit war aber natürlich die Urlaubsfahrt in das "Goldene Dreieck". Delhi-Agra (Taj Mahal)-Jaipur und Pushkar. Wir hatten gemeinsam einen Kleinbus gemietet, lokal kamen dann immer ein paar Reiseführer hinzu. Ich selbst bin ja kein großer Freund von toten/alten Gemäuern, aber manches muss man einfach zur richtigen Zeit erleben, mit Elefanten oder Kamelritt kombinieren und schon ist es trotz viel Fahrerei und frühem Aufstehen richtiger "Urlaub".


Kamel Tanz
Auf jeden Fall habe wir uns wirklich über alle großen und kleinen Besucher gefreut! Wir haben versucht, den Aufenthalt hier mit einer Mischung aus indischem Alltagsleben, Tourismus und natürlich "unserer" Farm zu füllen-das hat für alle wirklich gut funktioniert. Und insofern ist jetzt das Ardee One Hotel wieder frei und wir sind schon gespannt auf die nächsten Gäste. 

Hier die Top 5 Do's und Dont's für spätere Besucher unserer kleinen Farm:
Do!!
1: jeden Morgen ein Sprung in den erfrischenden Pool, quasi direkt aus dem Bett heraus
2: 1 Woche vor der Ankunft nach Mitbringseln fragen, irgendwas können wir immer brauchen (Sahne, Röstzwiebeln, Hamburger Sauce....
3:Zeitschriften oder Zeitungen aus dem Flieger mitbringen. Virtuell haben wir auch viel auf dem Ipad, aber gedrucktes ist immer noch schöner...
4:Mindestens 1*TukTuk in Delhi fahren-das letzte große Abenteuer der Menschheit, sich dabei den Wind durch die Haare wehen lassen und von 4 spurigen Autobahnen träumen
5:Yoga-Session mitmachen. Full Relaxation und don't torture yourself-Übungen für alle zum mitmachen und mitohmen.

Don't
1:Am letzten Tag umknicken und die Bänder oder sonstwas dehnen/brechen. Auch nicht vorher. Am besten gar nicht.
2: zu ängstlich beim Essen&Trinken sein-zu Hause ist ein "sicherer" Platz-und es gibt hier keine chinesischen Erdbeeren oder spanische Gurken sondern Spinat oder Saft aus dem eigenen Anbau.
3:schlag Wurzeln-auch wenn es noch so schön ist-auch die Gastgeber freuen sich über ein paar Gastfreie ein oder zweisame Minuten auf dem Sofa, um zu chillen/TV zu schauen oder über den Tag zu sprechen. Eine gute Idee ist es daher, um ca.21 Uhr das Sofa freiwillig zu räumen.
4:forget ein paar Bücher, es gibt immer etwas Leerlauf/Wartezeiten oder so. Wohl dem, der sich dann beschäftigen kann und sich nicht die ipads der Kinder ausleihen muss.
5:mach irgendwas, wenn H96 zufälligst live im indischen Fernsehen übertragen wird. In dieser Zeit ist der Hausherr und sein Sohn nicht zurechnungs/wahrnehmungsfähig. In dieser Zeit gilt: nicht ansprechen, nicht ins Bild laufen, nichts hinschmeissen, keine Fragen stellen und am besten nicht am selben Abend abreisen: Abschiedsszenen vertragen sich nicht mit Abseits oder nicht gegebenen Toren für die Roten.